Bürgerinnen und Bürger protestieren gegen die S34 – 5.10.2025 ab 14h

Die Auseinandersetzung rund um die S34 ist längst mehr als ein Infrastrukturprojekt. Sie ist ein Lackmustest dafür, wie ernst Österreich seine Klimaversprechen nimmt – und wie viel Mitsprache Bürger:innen wirklich haben! 

Der Widerstand gegen die geplante Schnellstraße S34 gewinnt an Breite – und an Symbolkraft. Während im ländlichen Raum bei Nadelbach ein Protestcamp entstanden ist, mobilisiert die Landeshauptstadt St. Pölten zeitgleich mit kreativen Aktionsformen auf öffentlichen Plätzen. Was als regionale Verkehrsdebatte begann, entwickelt sich zunehmend zu einem Grundsatzkonflikt über Klimapolitik, Lebensqualität und demokratische Beteiligung. Und das ist auch richtig so, denn die Bürger und Bürgerinnen von St.Pölten pochen auf ihre Lebensqualität.

Protestcamp als Zeichen des Widerstands

Seit Sonntag versammeln sich täglich zwischen 50 und 100 Menschen an der geplanten Trasse der S34. Das Camp soll mindestens drei Wochen bestehen bleiben – „so lange, bis man uns zuhört“, heißt es aus der befreundeten Bürgerinitiative „Stopp S 34 – Wir kämpfen um unsere Natur“ rund um Romana Drexler. Die Aktivist:innen warnen vor dem Verlust von rund 100 Hektar Natur- und Agrarfläche sowie vor massiven Eingriffen in sensible Lebensräume. Besonders betroffen seien gefährdete Arten wie der Wachtelkönig oder der Mittelspecht.

Anstatt neuer Straßen fordert die Initiative – und wir ebenfalls – Investitionen in Bahn und Bus.

Wir rufen daher ebenfalls zur Protestaktion gegen die S34

Am 05.10. von 14:00–16:00 Uhr findet eine Protestaktion gegen die S34 statt! Bitte kommt zahlreiche, um zu zeigen, dass wir eine Einheit sind. Klubobfrau Leonore Gewessler und Elisabeth Götze werden zu Besuch beim Protestcamp der S34-Bürger:inneninitiative sein. 
Ort: Protest-Podest, südwestlich vom Jochrisihof in Nadelbach, St. Pölten

Der Besuch von Gewessler wird als symbolischer Akt verstanden: eine Stimme aus der Landes- oder Bundespolitik, die dem Protestcamp Aufmerksamkeit verschaffen soll. Das Protest-Podest wird als Bindeglied zwischen lokalen Anliegen und überregionaler Öffentlichkeit gesehen – und als Versuch, Bürger:innen direkt in die Debatte einzubinden.

Was im Hintergrund passiert

Das Verkehrsministerium verweist auf laufende Evaluierungen und sieht noch keine endgültige Entscheidung gefallen. Auch die ASFINAG bestätigt, dass die S34 derzeit nicht im offiziellen Bauprogramm geführt wird – verweist jedoch ebenfalls auf den Prüfprozess im Bundesministerium.

Gleichzeitig vermuten Gegner:innen, dass hinter den Kulissen bereits an einer Wiederaufnahme des Projekts gearbeitet werde. Offiziell bestätigt ist das nicht – doch die Skepsis wächst.

Aus Sicht der Befürworter:innen soll die Schnellstraße den Verkehr auf der stark belasteten Mariazeller Straße (B20) entlasten und eine direkte Anbindung zur Westautobahn schaffen. Dafür sind laut Strategiekonzept über 200 Millionen Euro budgetiert.

Doch die Fronten verlaufen längst nicht nur entlang funktionaler Fragen. Es geht um mehr: um Flächenverbrauch, Artenvielfalt, Klimaziele – und um die Frage, wer über die Zukunft einer Region entscheidet. Damit ist die Protestaktion ein Versuch mehr Gehör zu bekommen, denn Klimaschutz ist kein Randthema für Dörfer – sondern betrifft Städte genauso. Und wir müssen beginnen an unsere nächsten Generationen zu denken!