Bäume sorgen für menschliches Wohlbefinden

Der Wert von gesunden alten Bäumen wird leider noch immer unterschätzt. Neugepflanzte Jungbäume brauchen Jahrzehnte, oft eine Menschengeneration, bis sie die Funktion von Bäumen mit breitem Blätterdach erreichen. Daher ist der schonende und bewahrende Umgang mit Altbaumbestand gerade in einer Stadt wie St. Pölten wichtig für Klima und Lebensqualität der Menschen. Apothekerin Mag. Ulrike Zöchling, Obfrau der Bürgerplattform Pro St. Pölten, wirft einen Blick auf das komplexe „Lebewesen Baum“:

Ein dänisches Forscherteam hat herausgefunden, dass in der Natur aufgewachsene Kinder als Erwachsene zu 55 Prozent seltener psychisch erkranken als Gleichaltrige, die kein Grün in der Nähe haben. Denn das Immunsystem ist stets mit der Außenwelt verbunden und auch mit dem Gehirn. 45.000 Stadtbewohner wurden im Rahmen einer Studie zu Wohnungssituation, Grünanlagen in der Nähe und psychischen Erkrankungen befragt. Die Forscher gelangten zu einem faszinierenden Ergebnis: Am besten wirken sich BÄUME auf das seelische Wohlbefinden aus! Und: In der Nachbarschaft von Stadtwäldern gibt es um fast ein Drittel weniger psychische Probleme.

Ein Vergleich mit dem Mensch

Darmbakterien sind bei uns in mehreren Körperhöhlen anzutreffen. Etwa natürlich im Darm, oder auch in der Lunge. Sie führen zu einer Balance im Körper. Bei den Bakterien im Boden ist es ähnlich. Auch sie sorgen für einen Ausgleich. Durch die Übermengen an vom Menschen freigesetzten Giftstoffen und durch die „Bodenversiegelung“ mit Beton, kommen die Boden-Bakterien nicht mehr nach, die Eindringlinge zu verstoffwechseln und in Energie umzuwandeln. Diese geben sie im Idealfall ausreichend an die Wurzeln der Bäume ab, was deren Wachstum fördert. Dann sind da noch die mikroskopisch kleinen Kugeln aus Kunststoff – das sogenannte Mikroplastik – das in Luft, Flüssen, Seen und Meeren sowie in der Nahrungskette vorkommt. Die negative Langzeitwirkung dieses, vom Menschen verursachten Phänomens, ist leider noch nicht ausreichend erforscht.

Menschliches Wohlbefinden durch Bäume

Das Immunsystem des Menschen ist stets mit der Außenwelt in einer Art stetiger Wechselwirkung verbunden, und auch mit dem Gehirn. Ein dänisches Forscherteam zeigt in einer eindrucksvollen Arbeit, dass Bäume das seelische Wohlbefinden des Menschen am besten beeinflussen.

Vergleichen wir Mensch und Natur: So, wie Darmbakterien beim Menschen wichtig für den Stoffwechsel sind, haben die Bodenbakterien in der Natur eine ähnliche Funktion und sorgen für einen Ausgleich. Aber, wie bereits gesagt: durch Gifte und Bodenversiegelung wird die Umwandlung in Energie für Bäume behindert und ihr Wachstum eingeschränkt.

Energie aus Sonne, Luft und Erde 

Das afrikanische Sprichwort Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich gilt auch für die Bäume: das Auffangen von Licht ist Energie und Treibstoff für die Bäume und Pflanzen. Durch eine optimierte Stellung der Blätter und Nadeln erreicht ein Baum die bestmögliche Lichtausbeute. Schon Leonardo da Vinci (1452 – 1519 Maler, Architekt, Mechaniker, Naturphilosoph) hat dazu genaue Aufzeichnungen angestellt. Er hat dazu eindrückliche Experimente zur Wasseraufnahme der Blätter durchgeführt. Während also die Blattoberseite der Sonne zugewandt wird, kümmert sich die Blattunterseite um die Atmung des Baumes, holt CO2 in den Nährstoffkreislauf des Baumes und gibt andererseits Sauerstoff ab, den Mensch und Tiere wieder über deren Lungen in ihre Blutbahn einschleusen. Nebenbei entsteht im Baum Zucker, daraus Stärke und Cellulose sowie in der Folge Holz. Dies geschieht gemeinsam mit den Nährstoffen, die die Wurzeln in Kooperation mit den Mikroorganismen der Erde aufsaugen. Es herrscht hier also ein eindrückliches Geben und Nehmen im besten Einklang vor.

Ulrike Zöchling im Altoona-Park unter einem der beiden Mammutbäume.

Kontaktaufnahme per Mail unter: buergerplattformprostp@gmail.com

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